Müllheim,
den 19.04.2010 Flächennutzungsplan Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr
Herr Stadtrat! Aus der Bevölkerung und von
unseren Mitgliedern sind wir wiederholt und ausgesprochen nachhaltig darauf
angesprochen worden, ob denn die AGUS nicht auch in die aktuelle Diskussion
über die Neufassung des Flächennutzungsplans mit einer Stellungnahme zugunsten
einer möglichst Flächen schonenden Lösung eingreifen kann. In der Tat sieht die AGUS ihre
generelle Aufgabe darin, zum Erhalt dieser unserer so wunderbaren Welt
beizutragen. Dazu zählt unstrittig auch, dass wir Menschen mit unserer
Ressource „Boden“ besonders vorsichtig umgehen. Die Ressource „Boden“ stellt
die Grundlage für unsere Ernährung da; sie ist nicht vermehrbar und kann
leicht und unwiederbringlich zerstört werden. Gerade auch unsere Umgebung von
Müllheim ist mit besonders guten und fruchtbaren Böden gesegnet, sodass hier
auch Kulturen wie Obst, Wein und Spargel gut gedeihen. Aus diesen grundsätzlichen Erwägungen
heraus möchte die AGUS an Sie, sehr geehrte Frau Stadträtin, ganz
eindringlich appellieren, sich dieser Verantwortung insbesondere auch für die
zukünftigen Generationen bewußt zu sein. Natürlich wissen auch wir
Mitglieder der AGUS, dass es immer ein Bedürfnis nach neuem Wohnraum in der
Bevölkerung geben wird. Auch die Grundstücke der Häuser, in denen wir wohnen,
sind seinerzeit von Wiesen, Wäldern oder Äckern zu Bauland umgewandelt
worden. Das entbindet unsere heutigen Entscheidungsträger aber nicht davon,
mit der Ressource „Boden“ ganz besonders sorgfältig umzugehen. In der aktuellen Diskussion um die
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes können wir nun aufgrund der
Bedarfsprognosen nicht die Notwendigkeit erkennen, dass es zu einer so großen
Ausweisung mehrerer neuer Baugebiete in Müllheim kommen muß.
Konkret weist die im Februar 2010
erst vom Statistischen Landesamt veröffentlichte Prognose lediglich eine
Zunahme der Bevölkerung von heute ca. 18.350 Einwohnern um ca. 250 Menschen
bis zum Jahr 2023 aus. Bei einem sehr großzügig bemessenen Faktor von 80
Menschen pro Hektar ( der Faktor „100“
wäre unseres Erachtens sicherlich auch ausreichend) läge demnach der
Bedarf bei rund 3 ha für die nächsten 15 Jahre, während derzeit
Neuausweisungen von Flächen mit ca. 17 ha geplant sind. Wir können daher die
Neuausweisungen in diesem geplanten Umfang nicht zwingend nachvollziehen. Dies
gilt insbesondere auch für die Neubaugebiete Mü 1 und Mü 5 (Riedboden). Wir bitten Sie, sich bei den
Überplanungen auf das absolut notwendige Maß zu beschränken und das Augenmerk
verstärkt auf die Erschließung oder bessere Ausnutzung innerstädtischer Arreale zu legen, um auch so zusätzlich zu einer Verkehrsentlastung
in der Stadt beizutragen. Mit freundlichen Grüßen Cecilia Schulz Tavares
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