5.6.017: : "Wenn in einer Gesellschaft der Markt im Mittelpunkt steht, geht es nicht mehr um den Gebrauchswert der Dinge, sondern um deren Erwerb. Aus diesem Grund hat sich die Konsumgesellschaft zur Wegwerf- & Vermüllungsgesellschaft gewandelt:
Ihr melancholisches Antidot ist die
Patina, in der sich das Bedauern über diesen Skandal ausdrückt.
Patina träumt vom lebenslangen Gebrauch über Generationen hinweg & opponiert so gegen die Vergottung des Neuen, dessen einzige Qualität im Verlust besteht: dem Verlust des Alten. ...
Versteht man unter Konsum nicht den Erwerb, sondern - im zutreffenden Sinn - den Verbrauch beziehungsweise Verzehr von Gütern, dann sind die Verhältnisse, in denen wir leben, gerade nicht die einer Konsumgesellschaft, weil eine solche den Gebrauchswert ihrer Produkte respektieren & bewahren würde, statt sie als Müll zu entsorgen.
Mit der Patina wird daran erinnert, dass es einmal eine Welt gegeben hat, deren Konsumgüter nicht auf Anhieb zu potentiellem Müll degeneriert sind - & daran, dass unsere Zukunft, wenn überhaupt, in genau dieser Vergangenheit liegt."